Arch im Vergleich mit anderen Distributionen (Deutsch)
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Diese Seite fasst ein paar der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Arch und anderen Distributionen zusammen. Diese Frage kommt wiederholt auf und es wäre schön, eine Standardantwort parat zu haben. Ein Hinweis: der beste Weg, Arch mit anderen Distributionen zu vergleichen, ist, es zu installieren und selbst auszuprobieren. Arch besitzt eine wundervolle Community, die immer bereit ist, neuen Nutzern zu helfen. Die folgenden Zusammenfassungen sind nur dazu gedacht, genügend Informationen zu geben, um zu entscheiden, ob Arch die richtige Distribution für einen selbst ist.
Contents |
Arch vs. Gentoo
Weil die Installation von Arch Binärpakete verwendet, ist sie deutlich schneller erledigt als die quellbasierte Installation von Gentoo. Gentoo wie auch Arch erlauben die Installation sowohl von Binärpaketen als auch direkt aus dem Quellcode oder mit Hilfe von makeworld-Funktionen (vgl. BSDs); wobei Arch Binärpakete bevorzug, während Gentoo primär auf Installation aus den Quellen setzt. Beide sind rolling-relase-Systeme. Archs PKGBUILDs gelten gemeinhin als einfacher zu erstellen als Gentoos ebuilds. Gentoo bietet Unterstützung für x86, PPC, SPARC, Alpha, AMD64, Mips, HPPA und Itanium. Arch hat hingegen offiziell nur i686 und x86-64 (AMD64) im Portfolio. Der Designansatz von Arch hat mehr Einfachheit und Schlichtheit zum Ziel, während Gentoo sich mehr darauf konzentriert, die Erzeugung aus den Quellen zentral zu kontrollieren (Stichwort make.conf). Beide Distributionen erlauben ein hohes Maß an Systemanpassungen, deshalb werden Gentoo-Benutzer mit den meisten Aspekten von Arch sehr zufrieden sein.
Arch vs. Slackware
Slackware und Arch ähneln sich stark, beides sind einfache Distributionen, bemüht um Eleganz und Minimalismus. Slackware ist berühmt dafür, vom Kernel aufwärts unangepasste, vanilla Pakete zu liefern. Arch verwendet Patches normalerweise nur, um schwerwiegende Fehler zu reparieren und Pakete funktionstüchtig zu halten, wenn es garnicht anders geht. Beide benutzen BSD-artige init-Skripte. Arch stellt mit pacman ein Paketmanagement zur Verfügung, das, anders als Slackwares Standard-Tools, automatische Auflösung von Abhängigkeiten und einfache System-Upgrades erlaubt. Benutzer von Slackware bevorzugen im Allgemeinen ihre Methode der manuellen Abhängigkeitsauflösung, dabei führen sie das Maß an Kontrolle ins Feld, das dadurch erreicht wird. Arch ist ein rolling-release-System. Slackware ist konservativer bei seinen Release-Zyklen und bevorzugt erwiesenermaßen stabile Pakete. Arch auf der anderen Seite ist in dieser Hinsicht mehr "bleeding edge". Arch ist für i686 und x86_64 verfügbar, wohingegen Slackware nur auf i486 läuft. Beide besitzen ein, an die FreeBSD ports angelehntes, System zusätzlich zu ihren eigentlichen Paketsystemen -- das (inoffizielle) Slackbuild System ist dem Arch Build System (ABS) sehr ähnlich, wobei letzeres etwas stärker automatisiert ist. Benutzer von Slackware werden mit den meisten Aspekten von Arch sehr zufrieden sein.
Arch vs. Debian
Arch ist einfacher als Debian. Arch hat weniger Pakete. Arch bietet besseren Support für das Erstellen eigener Pakete, als es Debian tut. Arch ist kulanter, wenn es um nicht-freie Pakete im Sinne der GNU geht. Arch ist i686-optimiert und dadurch schneller als Debian. Arch-Pakete sind eher "bleeding edge" ("blutende Kante", d.h. aktueller, aber weniger getestet), als Debian Pakete (Arch current ist oftmals aktueller als es Debian unstable ist).
Arch vs. Crux
Arch Linux stammt von Crux ab. Judd fasste die Unterschiede einmal so zusammen: "Ich hatte Crux benutzt, bevor ich mit Arch angefangen habe. Arch entstand zum Großteil aus Crux. Dann schrieb ich pacman und makepkg um meine Bash-Pseudopaket-Skripte zu ersetzen (Ich hatte Arch als ein LFS-System begonnen). Deswegen sind beide komplett eigenständige Distributionen, auch wenn sie sich von technischer Seite sehr ähneln. Wir unterstützen z.B. offiziell Abhängigkeiten, andererseits besitzt Crux eine Community, die andere Vorteile bietet. CLCs prt-get beherrscht eine rudimentäre Abhängigkeitenprüfung. Crux ignoriert viele Probleme, mit denen wir uns ebenfalls herumschlagen müssen, weil es ein sehr minimalistisches Paketangebot hat, das im Grunde nur das beinhaltet, was Per benutzt und sonst nichts."
Arch vs. Graphical Distros
Die grafischen Distributionen haben viele Gemeinsamkeiten und Arch unterscheidet sich stark von ihnen. Arch ist textbasiert und kommandozeilenorientiert. Arch ist eine bessere Distribution, wenn man wirklich lernen will, mit Linux umzugehen. Grafische Distributionen tendieren dazu, GUI Tools zum Installieren (z.B. Fedoras Anaconda) und Konfigurieren (z.B. SuSEs Yast) des Systems mitzuliefern. Spezifische Unterschiede zwischen den Distributionen werden weiter unten beschrieben.
Arch vs. RPM based Distros
RPM-Pakete sind von vielen Quellen beziehbar, wobei Third-Party-Pakete oft Abhängigkeitsprobleme haben, zum Beispiel wenn sie eine ältere Version einer Bibliothek benötigen. Es gibt auch Probleme zwischen RPM-Paketen für RedHat und RPM-Paketen für Mandrake. (Diese Probleme hatte ich als Linux-Neuling mit Mandrake 8.2, und ich will mir gar nicht erst die jetzige Situation vorstellen) pacman ist viel mächtiger und zuverlässiger als RPM.
Arch vs. Fedora
Fedora ist eine Ausgliederung der Red Hat Distribution und ist heute eine der populärsten Distributionen. Deshalb gibt es eine riesige Community und eine Menge vorgefertigter Pakete und breitgefächerten Support. Fedora benutzt das RPM-Paketformat und yum als Paketmanger. Arch hingegen verwendet den Paketmanager pacman in Verbindung mit tar.gz Dateien. Fedora ist dafür bekannt, aufgrund patentrechtlicher Bedenken keine MP3-Unterstützung zu liefern. Arch ist unverkrampfter im Umgang mit MP3 und ähnlich gelagerten Multimedia-Besonderheiten. Fedora setzt im Normalfall einen graphischen Installer ein. Arch bietet keinen graphischen Installer, sondern benutzt eine skriptbasierte Installationsroutine. Fedora ist im Allgemeinen mehr GUI-orientiert. Arch verlässt sich mehr auf das Konsolen-KungFu des Anwenders. Fedora fährt geplante Release-Zyklen. Arch ist ein rolling-release-System. Der Designansatz von Arch ist eher auf leichtgewichtige Eleganz und Minimalismus ausgelegt als auf Automation oder automatische Konfiguration. Fedora wurde zuletzt große Beachtung der Community zuteil für die Entwicklung und Einführung von SELinux und den Einsatz von mit GCJ kompilierten Paketen um von Suns JRE unabhängig zu werden. Fedora unterstützt weder JFS noch ReiserFS out of the box.
Arch vs. Mandrake
Obwohl Mandrake durch seinen Installer beliebt ist, ist es eine Distribution bei der man nur wenig Freiheiten hat und die mit der Zeit langweilig wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass Mandrake RPM-basierend ist, wie es schon oben besprochen wurde. Arch bietet mehr Freiheiten.
Arch vs. SuSE
Den Kern von SuSE bildet das hoch angesehene Konfigurationstool YaST. Die meisten Konfigurationsaufgaben lassen sich mit wenigen Klicks erledigen. Arch liefert so ein Werkzeug nicht mit, da es gegen TheArchWay verstößt. Suse hingegen wird als geeigneter für weniger erfahrene Benutzer angesehen, oder für die, die es einfacher mit der erwarteten Funktionalität haben wollen. Suse bietet direkt nach der Installation keine MP3-Unterstützung . Diese kann allerdings später via YaST hinzugefügt werden.
Arch vs NetBSD
NetBSD ist ein freies, sicheres und hochportables UNIX
-, das für über 50 Platformen zur Verfügung steht. Das klare Design und die besonderen Fähigkeiten machen es sowohl im Produktions- als auch im Forschungsbereich zu einem sinnvollen Betriebssystem. Die meisten Applikationen sind verfügbar über pkgsrc, die NetBSD Packet Kollektion. Arch mag nicht auf allen Platformen laufen auf denen NetBSD läuft, aber auf einem i686 System bietet es mehr Applikationen an. Außerdem müssen in der Standardinstallationsmethode von NetBSD die Pakete selber kompiliert werden und im Gegensatz dazu bietet Arch Binärpackete. Arch hat dennoch viele Gemeinsamkeiten mit NetBSD: Beide benutzen /etc/rc.conf als Hauptkonfigurationsdatei, sie sind beide minimalistisch und leichtgewichtig, sie bieten beide ports-ähnliche Systeme wie auch Binärdateien an und beide haben aktive Entwickler und Communities. Arch leiht sich außerdem von den BSD Betriebssystemen das Init System Konzept.